Rätikon - Via Acacia

Die Via Acazia ist in jederlei Hinsicht ein wahres Juwel. Die Felsqualität und die Linienführung sind top.

Die Strasse von Schuders, hoch zum Grüscher Älpli ist allerdings recht holprig. Sowohl wenn man es selber mit dem, Gelände untauglichen, Peugeot fährt und genauso wenn der Kollege in sportlichem Tempo den Fahrweg hoch saust.

Voller Neugier und mit gehörigem Respekt, starteten wir unseren ersten Klettertag.

Es begann, dankbar mit moderater Schwierigkeit. Auf die zweite Länge, waren wir beide gleichwohl gespannt. Fällt doch hier bereits der erste Entscheid, über das weitere Vorankommen. Erstmal quert es dann tüchtig nach rechts und geht anschliessend an einer Kante hoch. Die Züge begeisterten sehr und verflüchtigten die Zweifel sofort.

An einem anderen Tag zwei Wochen später

Die Züge gehen schnell und das optische Erinnerungsvermögen hilft dabei gerade enorm weiter. Erinnert die Dynamik wirklich ein wenig an die Schattenjagd? Es ist Kalkfels und kein Gneis, schon klar. Aber die leicht wackligen ,patscher‘ züge sind schon richtig cool.
Wäre da nicht das zitternde Bein gewesen, welches dem Fuss den nötigen Druck entzogen hätte, dann hätte es natürlich gereicht - denkt man immer.

Zurück in die Vergangenheit und zu Tag eins

Da geht es gerade weiter mit dem Boulder in Länge drei. Der richtige Fusstritt ist hier der Schlüssel, um die Stelle klettern zu können. Nach kurzem und zeitgleich erfolglosem üben, half dann eine Exepress Schlinge über die Krüx.

Eine Seillänge trennte uns noch vom kleinen Band. Und eine halbe Stunde später, erreichten wir dieses dann auch.

Eine kurze Pause

Schön warmes Gras war reichlich angenehm zum ausruhen. Ein bisschen den Blick in die Ferne schweifen lassen: Rundum Fels und ein paar Raubvogel die ihre Kreise ziehen. Nur die Ruhe geniessen und die Kargheit der Landschaft betrachten, Begebenheiten welche zeichnend für den spät Herbst stehen.

He, he es geht gleich weiter. Und weil die Längen fünf und sechs ja eher kurz zu sein scheinen, nehmen wir die doch gleich in der Doppelpackung. Das spart üblicherweise an Geld in der Migros und hier logischerweise an der Zeit.

Einige Dinge haben wir allerdings ausser acht gelassen. Man hatte zu wenig Express Schlingen dabei und diese gingen dann weit oben komplett aus. Der Seilzug wurde ebenfalls limitierend, wollte man sich erfolgreich der Gravitationskraft entziehen.

Wieder zwei Wochen später.

Es ist immer noch gleich schwer, das ziehen an den perfekten Zweifinger Löchern und die weiten Züge über den Bauch hinweg. Das ganze war aber noch geläufig. Danach wurde es wieder plattig und technisch, sozusagen eine fast senkrechte Reibungskletterei. Weiter geht es denn vielleicht im nächsten Jahr.

Merci an Marcel Dettling und Tabea Schwab für die Tage am Fels, es war super mit euch.

Führerliteratur:

  • Rätikon Süd - Luginbühl

  • SAC Kletterführer Graubünden - Wälti

  • Klettern in der Schweiz - Bordella

Routeninfo:

Rätikon - 5. Kirchlispitze

  • Via Acacia, 7c+ (7a obl.), 310m (9 SL)


Zurück
Zurück

Wendenstöcke - Excalibur

Weiter
Weiter

Valle dell’ Orco - IT